Was ist ASA Filament?
ASA steht für Acrylester-Styrol-Acrylnitril, ein technischer Thermoplast, der ursprünglich für die Automobilindustrie entwickelt wurde. Dort kommt es seit Jahrzehnten zum Einsatz, z. B. für Stoßfänger, Verkleidungen oder Spiegelgehäuse. Seine Kombination aus Schlagfestigkeit, Wärmeformbeständigkeit und UV-Resistenz hat ASA inzwischen auch im 3D-Druck als beliebtes Filamentmaterial etabliert.
ASA Filament eignet sich hervorragend für alle Projekte, bei denen äußere Umwelteinflüsse wie Sonneneinstrahlung, Regen, Wind oder mechanische Beanspruchung eine Rolle spielen. Gleichzeitig lässt es sich – mit der richtigen Druckumgebung – ähnlich gut verarbeiten wie ABS.
Vorteile von ASA Filament auf einen Blick
• UV-beständig – kein Vergilben oder Verspröden bei Sonneneinstrahlung
• Wetterfest – ideal für den Außenbereich
• Hohe mechanische Belastbarkeit – robust, stoßfest und langlebig
• Temperaturbeständig – dauerhaft formstabil bis ca. 90 °C
• Beständig gegenüber Chemikalien – resistent gegen Öle, Fette, viele Lösungsmittel
• Gute Nachbearbeitbarkeit – schleifbar, lackierbar und lösbar mit Aceton (glättbar)
• Geringe Wasseraufnahme – auch bei feuchtem Klima formstabil
ASA vs. ABS – der entscheidende Unterschied
ASA Filament bietet viele der bekannten Vorteile von ABS – wie Festigkeit, Schlagzähigkeit und Temperaturbeständigkeit – geht aber bei der Witterungsbeständigkeit deutlich weiter. Während ABS unter UV-Strahlung und im Außenbereich schnell vergilben oder verspröden kann, bleibt ASA stabil, farbecht und mechanisch zuverlässig.
Wer also robuste Bauteile für den Einsatz im Freien drucken möchte – sei es für den Garten, das Auto, Sportgeräte oder den Modellbau – findet in ASA Filament eine überlegene Alternative.
Druckeigenschaften von ASA Filament
Die Verarbeitung von ASA Filament erfordert ähnliche Bedingungen wie bei ABS – also höhere Temperaturen und möglichst eine geschlossene Baukammer.
Hier die wichtigsten Parameter im Überblick:
• Drucktemperatur: 240 °C – 260 °C
• Druckbett: 90 °C – 110 °C empfohlen
• Druckumgebung: geschlossener Bauraum reduziert Warping
• Kühlung: nur minimal aktiv – starke Kühlung kann Schichttrennung verursachen
• Haftung: Haftspray, PEI-Platte oder BuildTak verbessern die Haftung
Wegen der Warping-Neigung empfiehlt sich besonders bei größeren Bauteilen ein beheizter Bauraum oder ein Drucker mit geschlossenem Gehäuse.
Typische Anwendungsbereiche für ASA Filament
Dank seiner Witterungs- und UV-Beständigkeit eignet sich ASA Filament für viele technische oder funktionale Teile, die im Außenbereich oder unter Belastung eingesetzt werden:
• Outdoor-Gehäuse, Schutzabdeckungen, Verkleidungen
• Teile für Fahrräder, Scooter, Sportgeräte oder Campingzubehör
• Konstruktive Prototypen für den Maschinenbau
• Halterungen, Clips oder technische Funktionsbauteile
• Architekturmodelle oder Gartenobjekte
• Autozubehör, z. B. Halterungen oder Verkleidungselemente
Auch für Designer ist ASA Filament interessant – es ermöglicht farbstabile Oberflächen, die auch nach Monaten im Sonnenlicht ihr ursprüngliches Erscheinungsbild behalten.
Nachbearbeitung von ASA-Drucken
Ein weiterer Pluspunkt: ASA Filament lässt sich sehr gut nachbearbeiten. Die Oberfläche kann geschliffen, gebohrt, gefräst oder lackiert werden. Wer besonders glatte Oberflächen wünscht, kann ASA – ähnlich wie ABS – mit Acetondampf glätten. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Immer gut lüften und Schutzausrüstung tragen!
ASA Filament – für langlebige und wetterfeste 3D-Drucke
ASA Filament ist die ideale Wahl, wenn Sie robuste, temperatur- und UV-beständige Bauteile im 3D-Druck herstellen möchten. Besonders im Vergleich zu ABS bietet ASA eine deutliche Verbesserung bei der Beständigkeit gegen Sonnenlicht und Feuchtigkeit – ohne dabei auf die mechanischen Vorteile zu verzichten.
Ob für funktionale Prototypen, Gehäuseteile, Outdoor-Anwendungen oder langlebige Alltagshelfer – mit ASA Filament sind Sie bestens gerüstet für anspruchsvolle Umgebungen und Einsätze im Freien.